Im Land der Schreine und Tempel - Japan

Ab dem 8. Mai werden wir mit den Shinkansen das vielseitige Japan für uns entdecken. Wir freuen uns auf viel Kultur, geschichtsträchtige Orte, Naturhighlights, kulinarische Leckerbissen und verrückte Japaner - der wahrscheinlich letzte Reisemonat steht vor der Tür.

Mit der Russin beim silbernen Tempel

Nach dem kleinen aber feinen Frühstück auf der Terrasse von Mr. Tin plaudern wir noch etwas mit dem Neuankömmling. Der junge Australier ist nach einer Velotour gerade wieder in Chiang Mai eingetroffen und schätzt die Zimmer im Nine House ebenfalls sehr. Und wir treffen an diesem Morgen eine Entscheidung: Wir werden ziemlich sicher am Samstag Thailand verlassen und nach Yangon, Myanmar, weiterreisen. Online haben wir

den jungen Burmesen Mr. Chit alias „helpful boy“ aufgestöbert und bereits per Mail mit ihm Kontakt aufgenommen. Er wurde von Reisenden empfohlen, soll als unabhängiger Reiseführer und -planer arbeiten und wertvolle Tipps für eine gelungene Myanmar-Reise auf Lager haben. Seine prompten Antworten sind Gold wert und so klärt sich auch die Frage, ob wir nun noch US-Dollar in dieses erst seit kurzem geöffnete Land mitnehmen müssen. Yes, ist die Antwort, zumindest die Flüge und die Hotels sind noch in US-Dollar zu bezahlen. Für alles andere ist die Landeswährung Kyat gut genug. Jetzt gilt es nur noch, einen möglichst günstigen Flug ins Nachbarland zu kriegen.

 

Nachmittags, nach vielen gesammelten Infos über dieses mystische, nächste Reiseland, geht unsere Entdeckungsreise durch Chiang Mai weiter. In einem nordthailändischen Restaurant gönnen wir uns unter alten Bäumen ein herzhaftes Essen, das wieder richtig Energie gibt und köstlich schmeckt. Heute soll’s nämlich noch auf den Doi Suthep gehen, ein knapp 1700 Meter hoher Berg, von dem man eine wunderschöne Aussicht auf Chiang Mai geniesst und erst noch den eindrücklichen Wat Phra That besuchen kann. Unsere Recherchen haben ergeben, dass es sich lohnt, beim etwas ausserhalb gelegenen Zoo ein Songthaew zu nehmen und sich damit etwa 15 Kilometer den Berg hinauf zu führen. So machen wir uns am späteren Nachmittag in der grössten Hitze auf Richtung Zoo. Dort will aber niemand von einem Transport zum Tempel wissen. Entweder sind wir acht Personen oder bezahlen zu zweit den ganzen Fahrpreis von 500 Bath. Verhandeln bringt hier reichlich wenig, die zwei wartenden Fahrer lassen uns abblitzen, keiner will irgendeinen Deal eingehen. Weit und breit ist kein Songthaew oder Tuk Tuk zu erspähen, wenn, dann nur voll mit Touristen beladen. Die Zeit scheint zu rennen. Unser Plan, zu einem vernünftigen Preis noch vor Sonnenuntergang auf dem Berg einzutreffen und die viel beschriebene mystische Stimmung zu geniessen, gerät ins Wanken. Irgendwann gesellt sich eine Russin zu uns. Wieder verhandeln, wieder eine Abfuhr. Wir drei beschliessen, uns dieses abgekartete Spiel nicht länger zu gefallen. So geht’s heute nicht auf den Berg sondern zurück ins Stadtzentrum.

 

Die Russin spricht ganz gut Englisch und will uns den silbernen Tempel, Wat Sri Suphan, zeigen. Sie hat ihn im Internet entdeckt und ist total begeistert. Wir gehen mit. Und staunen nicht schlecht, als wir ihn erspähen. Schön sieht er aus, in der Dämmerung erst recht. Wir knipsen viel und nützen das letzte vorhandene Licht. In den Tempel hinein dürfen nur Männer, so muss Tinu uns vom Innenbereich berichten. Er kommt richtig in Fahrt und quatscht weniger später mit zwei Mönchen über Buddhismus, Reiseerlebnisse und die Schweiz. Da nur an den Wochenenden die Tempelanlage nachts beleuchtet wird, verabschieden wir uns dann mal und trennen uns wenig später von unserer Weggefährtin.

 

Abends machen wir uns zu Fuss auf zum legendären night market. Die Distanz haben wir etwas unterschätzt, es dauert seine Zeit bis wir endlich dort ankommen. Doch noch sind die Strassen voller Touristen, jede und jeder übt sich im Feilschen und gönnt sich das eine oder andere Souvenir. Wir lassen uns treiben, entdecken immer wieder tolles Handwerk. Wir hätten Lust auf ein schönes Bild von einem der vielen Künstler hier. Das Passende soll aber heute nicht zum Vorschein kommen. Als wir genug vom Rumschubsen auf dem Marktgelände haben, gönnen wir uns noch ein Bierchen und treten bald den Heimweg an.

 

 

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