Im Land der Schreine und Tempel - Japan

Ab dem 8. Mai werden wir mit den Shinkansen das vielseitige Japan für uns entdecken. Wir freuen uns auf viel Kultur, geschichtsträchtige Orte, Naturhighlights, kulinarische Leckerbissen und verrückte Japaner - der wahrscheinlich letzte Reisemonat steht vor der Tür.

Chiang Rai / Goldenes Dreieck / Minoritäten

Frühmorgens dürfen wir den Bus für unsere gebuchte Tour besteigen. Noch etwas verschlafen, sichern wir uns einen guten Platz und machen Bekanntschaft mit zwei Französinnen und einem schwulen Pärchen. Los geht die Fahrt ins südostasiatische Dreiländereck. Die Strasse, die uns immer weiter in den Norden bringt, ist recht kurvenreich und bereitet der einen Französin zunehmend Mühe. Diese ist sichtlich erleichtert, 

als wir nach etwas mehr als einer Stunde kurz vor Chiang Rai eine erste Pause machen. Die Fontäne der Wiang Pa Pao Thermalquelle soll die höchste von Thailand sein und gilt als Touristenattraktion. Bei unserer Ankunft will die Fontäne aber nicht so recht in die Höhe schnellen und auch das Gelände darum bietet nichts wirklich Sehenswertes. Hier wird vor allem den ahnungslosen Touristen das Geld aus der Tasche gezogen, unzählige Souvenirverkäufer preisen ihre Ware an. Uns kann man hier nichts aufschwatzen, hingegen könnte ein heisser Kaffee nicht schaden. Das Morgenessen steht ja schliesslich immer noch aus. Dass einem an diesem Kaffeestand sogar noch ein WLan-Code gereicht wird, erstaunt dann doch. Die Thais wissen, was ein Travellerherz erfreuen kann.

 

Unser nächster Halt führt uns zum eigentlichen Highlight des Trips, dem weissen Tempel von Chiang Rai, Rong Khun. Dieser sieht von weitem fasst wie ein Palast aus, ist er doch vollständig in Weiss gehalten, was eher ungewöhnlich für einen buddhistischen Tempel ist. Denn Weiss ist in Thailand die Farbe der Trauer. Der thailändische Künstler, welcher mit diesem Bauwerk 1997 begann, hat hier aber ein wahres Kunstwerk erschaffen. Überall glitzert es, unzählige Spiegelchen und Gläser wurden verbaut, im Innern des Tempels faszinieren uns vor allem die verspielten Malereien. Batman, Superman und sogar Michael Jackson haben es an die Wand geschafft, was schon recht speziell ist. Ein Wächter ist nur damit beschäftigt, die vielen Touristen „voranzutreiben“, was uns bei der Fülle an wunderschönen Details ziemlich stört. Wir nehmen uns Zeit so gut wie’s geht und werden auf einmal von einem chinesischen Paar verfolgt, das immer wieder von uns Fotos machen will. Geduld ist gefragt. :) Am Schluss sehen wir uns noch das „Toilettenhäuschen“ an, welches vollständig in Gold gehalten ist. Fast schon wie ein weiterer Tempel. Zur Stärkung geht’s dann ins Restaurant, wo wir uns das Thaibuffet mit anderen Reisegruppen teilen.

 

Nachmittags steht das sagenumwobene Goldene Dreieck von Thailand, Laos und Myanmar auf dem Programm. Früher war dies ein berüchtigtes Drogenanbaugebiet, heute leben die Leute in der Region hauptsächlich noch vom berühmten Namen und dem Tourismus. An der thailändischen Flussgrenze besteigen wir ein kleines Boot, fahren entlang des Mekong (auf der einen Seite Thailand, auf der anderen Seite Myanmar) und machen einen kurzen Abstecher nach Laos. Ausser den diversen Souvenirläden gibt es aber auf dieser „Laos-Seite“ nicht wirklich was zu sehen. Zurück in Thailand, führt uns die heutige Tour weiter nördlich in das Städtchen Mae Sai. Die Grenzstadt von Thailand zu Myanmar ist, um es nett auszudrücken, ein umtriebiger Ort. Die Grenze ist auf beiden Länderseiten voll von Geschäften und es werden alle möglichen Waren (und Menschen?) ein- und ausgeführt. Die Läden in der Stadt verkaufen alle den üblichen Touristenkram: billige und gefälschte Waren, welche den Weg von China über Myanmar nach Thailand gefunden haben. Nach diesem kurzen und eher uninteressanten Abstecher fahren wir weiter zum Minoritätenstamm der Long-Neck Karen. Wir sind immer ein wenig skeptisch, wenn es um den Besuch von Minderheiten geht, sind doch die meisten Touren eher ein „begaffen“ als ein wirklicher Austausch mit diesen Leuten. Nach langen Überlegungen haben wir uns aber dann entschieden, diese Leute zu besuchen und hoffen jetzt mal, dass das bezahlte „Eintrittsgeld“ auch wirklich den Leuten zu Gute kommt. Im Dorf angekommen, gibt es nebst den üblichen Souvenirständen und den Long-Nek-Frauen keine weiteren Sehenswürdigkeiten. Die Frauen versuchen den Touristen einige Souvenirs zu verkaufen und lassen sich mehr oder weniger gerne fotografieren. Die Männer dieser Minorität sind alle ausserhalb des Dorfes, irgendwo am arbeiten. Eine Kommunikation mit diesen Leuten ist überhaupt nicht möglich, sprechen diese doch eine eigene Sprache, welche nicht mal unser Guide versteht.

 

Auf der Rückfahrt nach Chiang Mai unterhalten wir uns noch intensiv mit den beiden Französinnen, während der Rest unserer Truppe mehrheitlich schläft. Die typische Pinkelpause in einem Souvenirgeschäft darf natürlich auch auf der Heimfahrt nicht fehlen. Souvenirs kaufen wir keine, doch da wir ein bisschen hungrig sind, gönnen wir uns ein Päcken der hier angebotenen Cashewnüsse.

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