Im Land der Schreine und Tempel - Japan

Ab dem 8. Mai werden wir mit den Shinkansen das vielseitige Japan für uns entdecken. Wir freuen uns auf viel Kultur, geschichtsträchtige Orte, Naturhighlights, kulinarische Leckerbissen und verrückte Japaner - der wahrscheinlich letzte Reisemonat steht vor der Tür.

Robben Island und Konzertbesuch

Als Sonntagsausflug haben wir uns die Besichtigung von Robben Island ausgesucht. Mit der Fähre geht’s rüber auf die Insel. Dort dürfen wir in einen Minibus umsteigen, mit welchem wir das ganze Areal abfahren und die wichtigsten Gebäude gezeigt bekommen. Danach führt uns ein Ex-Häftling durch den Zellentrakt. Er erklärt den Tagesablauf und die dazumals geltenden „Regeln“ und „Verhaltensweisen“. Auch die Zelle

des berühmtesten Insassen, der vor mehr als einem Monat verstorbene Nelson Mandela, kann besichtigt werden. Obwohl eine Gefängnisbesichtigung immer etwas Bedrückendes ist, haben wir das Gefühl, dass die Tour ein wenig steril ist und eher einer Massentouristen-Attraktion ähnelt. Am Nachmittag checken wir dann für die nächsten fünf Tage bei Tom’s Guesthouse im Stadtteil Oranjezicht ein. Das B n’B wird von zwei Schwulen geführt und wurde uns von den beiden Schweizern, welche wir in Knysna getroffen haben, empfohlen. Günter, einer der beiden Besitzer, informiert uns zur Begrüssung umfassend über Kapstadt. Er macht uns mehrmals auf die Sicherheitssituation aufmerksam, meint, wir sollen so viele Wertsachen wie möglich im Safe deponieren und erzählt, welchem Gast schon was geklaut wurde. Mit Fabi macht er dann auch noch den ultimativen Taschenklau-Test, bei welchem diese fast zu Boden gezerrt wird. Etwas irritiert lauschen wir seinen Ausführungen, sind wir doch jetzt schon beinahe zwei Monate in Südafrika und haben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Soll Kapstadt wirklich der gefährlichste Ort auf unserer Reise werden? Davon gehen wir zwar nicht aus, werden aber auch hier den gesunden Menschenverstand walten lassen und uns so verhalten, wie man dies in jeder Grossstadt der Welt tut…

 

Als wir den beiden Gästehausbesitzern erzählen, dass wir heute gerne das Konzert im Kirstenbosch Botanical Garden besuchen möchten und noch Tickets brauchen, schauen uns diese leicht fragend an. Heute spiele schliesslich Johnny Clegg und dieser südafrikanische Star will jedermann sehen. Chancen auf Tickets gleich Null. Online ist tatsächlich nichts mehr zu holen. Da Fabi von diversen Personen gehört hat, dass ein Konzert im Botanischen Garten zu den Highlights gehört, ist sie natürlich recht enttäuscht und ärgert sich darüber, nicht frühzeitig Tickets organisiert zu haben. Heute findet noch ein weiteres Konzert in einem anderen Park gleich um die Ecke statt und Günter versucht uns dieses als passende Alternative schmackhaft zu machen. Wir sitzen jedoch wenig später im Auto und cruisen trotzdem zum Botanical Garden, Martin ist felsenfest davon überzeugt, dass wir schon noch irgendwie zu Tickets kommen. Nach der Fahrt um den Tafelberg beginnen wir mit der Parkplatzsuche, fahren diverse Strassen ab, aber da ist nichts mehr zu holen, alles komplett zugeparkt. Wir entscheiden uns, direkt vor dem Parkeingang unseren Wagen zu wenden und die Heimreise anzutreten. Und siehe da, manchmal gibt es sie noch, die kleinen Wunder. Wie von Zauberhand rückt der Parkplatzwächter eine Absperrung zur Seite, lässt uns an vorderster Front parkieren und meint, nachdem wir ihm beichten, dass wir ja noch gar kein Ticket besitzen, er könne uns auch bei diesem „Problem“ weiterhelfen. Ein Telefonat und zwei Minuten später tauchen zwei Tickets wie aus dem Nichts auf. Noch etwas perplex ob den sich überschlagenden Ereignissen lauschen wir alsbald dem mitreissenden Sound von Mr. Clegg. Fabi strahlt und staunt wieder einmal über Tinu’s Hartnäckigkeit. Die Südafrikaner sind mit Sack und Pack angereist, überall werden Bierdosen über die Köpfe gereicht und leckere selbst gemachte Snacks verdrückt. Nach etwas mehr als einer Stunde ist Schluss, wir verabschieden uns mit lachenden Augen von diesem wahrlich magischen Ort. Da wir uns in der Nähe von Hout Bay befinden, machen wir uns nach dem Konzert zum Frogg’s Leap auf, unserer letzte Unterkunft vor Kapstadt. Leider haben wir bei unserer Abreise irrtümlicherweise die Schlüssel mitgenommen, welche wir ihnen gerne zurückbringen. Nach gutem italienischen Essen im Ortsteil Oranjezicht sind wir doch etwas müde und freuen uns auf unsere Betten. Es werden aber noch Stunden vergehen, bis wir uns hinlegen können. Im Garten unserer Bleibe treffen wir nämlich auf Günter und ein deutsches Pärchen aus „Ecke Hamburg“. In dieser Runde sinnieren wir über deutsche Komiker, das Sexleben der Schwulen, hippe deutsche Städte und vergleichen Lebenshaltungskosten. Aufzubleiben hat sich gelohnt. :-)

 

Wir schlafen am nächsten Morgen etwas länger aus, bevor wir uns erneut in die Kloof- und Longstreet aufmachen und dort wiederum die Läden durchstöbern. Es ist auch heute wieder sehr heiss und so gönnen wir uns ab und zu eine Pause und tanken Flüssigkeit nach. Da wir mit unseren geplanten Einkäufen nicht ganz fündig werden, treiben wir uns nochmals in den Läden der Waterfront herum. Heute geht's jedoch früh zu Bett, da morgen die Tafelbergbesteigung angesagt ist.

 

 

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