Im Land der Schreine und Tempel - Japan

Ab dem 8. Mai werden wir mit den Shinkansen das vielseitige Japan für uns entdecken. Wir freuen uns auf viel Kultur, geschichtsträchtige Orte, Naturhighlights, kulinarische Leckerbissen und verrückte Japaner - der wahrscheinlich letzte Reisemonat steht vor der Tür.

Erste Tage in Kapstadt

Es ist soweit, wir haben praktisch alle Vororte von Kapstadt besichtigt und sind jetzt reif für die Stadt. Wir verabschieden uns aber nur ungern von den Besitzern unserer Unterkunft der letzten beiden Tagen. Ihr Gästehaus halten sie wunderbar in Schuss und das Ambiente war genial. Der Holländer und seine bessere Hälfte sind Segelfans und haben schon mehrere Jahre auf See verbracht. Geschickt macht er Martin dieses Business

schmackhaft und taucht kurz vor unserer Abreise sogar mit Broschüren einer ansässigen Segelschule auf. Die mehrmonatige Ausbildung bis zum Erwerb des Hochseebrevets wird momentan zu einem stark reduzierten Preis angeboten. Da kommt einer recht ins Grübeln und überlegt ernsthaft, ob eine Rückkehr nach Südafrika ab Juni 2014 wohl eine Option wäre…

 

Wir wollen uns Cape Town zuerst von oben her anschauen und gelangen nach einer kurzen Fahrt entlang der magischen Küste zum Signal Hill. Hoch oben geniessen wir einen ersten Blick zum Berg der Berge - den Tafelberg. Dieser wurde vor nicht allzu langer Zeit in den Kreis der „New 7 Wonders of Nature“ gewählt. Ein wahrer Gewinn für Südafrika und die Tourismusbranche wird’s ebenfalls freuen. Der Table Mountain kommt heute sogar ganz ohne Tischdecke (gemeint sind natürlich Wolken…) aus. Auch  der Blick vom anderen Ende des Hügels überzeugt uns. Da liegt sie nun, die „Mutterstadt“.

 

Die beiden Spanier, welche wir in Montagu kennenlernten, haben vom schönen West-Coast-Nationalpark und dem Langebaan Strand nördlich der Stadt geschwärmt und so machen wir uns auf, dieser Gegend ebenfalls einen Besuch abzustatten. Auf der Fahrt Richtung Norden stellen wir jedoch fest, das dies doch eine zu lange Fahrt für einen Tagesausflug wäre. Wir drehen daher um und besuchen stattdessen den Blaubergstrand. Dieser entschädigt uns mit einem super Blick auf den Tafelberg und die Stadt, zudem ist der Strand ein Paradies für Kitesurfer und „normale“ Surfer.

Nachdem wir den fleissigen Wassersportlern eine zeitlang zugeschaut haben, fahren wir nach Cape Town und parkieren unseren Wagen direkt vor der berühmten V&A Waterfront. Kaum dort angekommen, entdeckt Martin den neu eröffneten McLaren Showroom mit dem aktuellen Modell, dem MP4-12C. Natürlich muss dieser Sportwagen näher betrachtet werden (schliesslich fällt ja der diesjährige obligatorische Autosalonbesuch im März aus…) und umgehend flammt eine Diskussion über Leistungsdaten, etc. mit dem Verkäufer auf. Dieser fragt uns dann sogar, ob wir etwas Spezielles sehen möchten und führt uns kurzum in die hinterste Ecke einer Garage. Dort präsentiert er uns voller Stolz ein Sondermodell, ganz in Chrom gehalten und mit der Aufschrift von McLaren. Martins Start in Kapstadt hätte wohl nicht besser beginnen können.

 

Nachdem wir durch die Shoppingmall bei der V&A Waterfront geschlendert sind, finden wir ein Zimmer im Protea Hotel. Dieses liegt zwar etwas über unserem Preisniveau, doch der Manager lässt recht gut mit sich handeln und so kriegen wir das Zimmer zu dem von uns vorgeschlagenen Preis.

 

Am nächsten Morgen ziehen wir los und besuchen erneut die V&A Waterfront, da es dort viele schöne Cafés hat. Hier stärken wir uns im Vovo Telo mit einem super Frühstück (lekker Brot und Müesli) und besorgen uns danach gleich Tickets für die Robben Island Tour, welche wir morgen gerne machen würden. Am Nachmittag erkunden wir die Läden entlang der Long Street und als kultureller Ausgleich besuchen wir das District Six Museum. Das Museum zeigt Stationen der Apartheid, speziell die Zwangsumsiedlung vieler Schwarzer und Coloureds in neue, ihnen fremde Gebiete. Wir erhalten Einblick in das Leben der Menschen vor dem Abriss ihrer Heimat. Obwohl dieses Kapitel von Südafrikas Geschichte äusserst tragisch ist, kann uns die Ausstellung nicht richtig abholen bzw. fehlen uns in all den Bildern und Texten die wirklich prägnanten Aussagen. In einem weiteren Raum läuft ein Video, dessen Soundqualität leider so miserabel ist, dass wir uns nicht alles ansehen möchten. Ein wahrer Höhepunkt ist dann aber der Verkäufer am Imbissstand, welcher dies alles selber erlebt hat und uns doch noch so einiges in seiner „Sprache“ rüberbringen kann. So verlassen wir wenig später etwas bedrückt das Museum.

 

Auf dem Weg zu unserem Auto werden wir von einem jungen Burschen angesprochen, der uns darum bittet, ihm doch eine Übernachtung in einer Notschlafstelle zu finanzieren. Er ist überhaupt nicht aufdringlich und versteht es auch, als wir ihm kein Bargeld in die Hand drücken. Wir wollen ihm nämlich lieber etwas zu Essen kaufen. Wir erhalten einen kleinen Einblick in sein Leben, während wir gemeinsam zum nahe liegenden Platz schreiten. Diverse kleine Stände bieten hier Esswaren an. Wieder sind wir weit und breit die einzigen Weissen, was teilweise schon ein wenig nervös machen kann. Wir lassen ihn aussuchen und sind erstaunt, was er sich bestellt. Süsswaren stehen nicht auf seiner Prioritätenliste, er verlangt einen Sack Toastbrot, Flüssigbutter im Beutel, Fleischkonservendosen und fragt, ob er sich auch noch zwei Liter Milch dazu stellen darf. Man merkt ihm an, dass er sich sichtlich über die Produkte freut. Dann geht alles schnell; er nickt uns noch kurz zu und schon ist er weg, innert Sekundenbruchteilen hinter den Ständen verschwunden. Da stehen wir nun und müssen ein wenig schmunzeln, das war wieder eine Aktion. Wir werden noch den ganzen Tag diese Szenen im Kopf durchspielen.

 

Abends machen wir uns schick und gönnen uns ein Essen in einem der vielen Restaurants an der Waterfront. Ganz nach dem Motto: wer die Wahl hat, hat die Qual vergehen ein paar Minuten, bis wir uns beim „den Anker“ platzieren. Das Essen weiss uns dann leider nicht ganz zu überzeugen, dafür sind die belgischen Bierchen und das Beobachten der Leute ein Highlight. Unweit vom Restaurant gibt es eine Whiskybar mit der grössten Auswahl (mehr als 460 Whiskysorten) und ist somit die Grösste der südlichen Hemisphäre. So steht sie natürlich auch auf unserer „to do list“. Wie bereits gelesen, ähnelt es eher einer Kontaktbörse als einer wirklich guten und lebhaften Bar. Wir geniessen daher nur je einen Whisky und verlassen diesen Ort schon bald wieder.

 

 

 

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