Im Land der Schreine und Tempel - Japan

Ab dem 8. Mai werden wir mit den Shinkansen das vielseitige Japan für uns entdecken. Wir freuen uns auf viel Kultur, geschichtsträchtige Orte, Naturhighlights, kulinarische Leckerbissen und verrückte Japaner - der wahrscheinlich letzte Reisemonat steht vor der Tür.

Elefanten, soweit das Auge reicht...

Heute wollen wir den berühmten Addo Elefant Park für uns entdecken. Raus aus Port Elizabeth und ab ins Hinterland. Die Fahrt ist kurz und das freut natürlich umso mehr. Im Dorf Addo stocken wir noch kurz unseren Wasservorrat auf, denn heute knallt die Sonne so richtig vom Himmel und brennt förmlich auf unserer Haut. Für die heutige Nacht konnten wir wieder einmal eine Unterkunftsperle aus der Portfolio Collection

(kleines Büchlein mit den besten Gästehäusern und Bed & Breakfast's des Landes drinne) ergattern. Wir sind beide gespannt, was uns wohl erwartet. Die wunderschöne Allee, die zum Hopefield Country House führt, lässt uns Gutes erahnen, das Eintreffen auf dem Vorplatz macht dann klar: ein Bijou erster Klasse. Da wir etwas früh eintreffen, geniessen wir gerne das angebotene kühle Getränk und schlendern durch den farbenfrohen Garten. Martin würde am liebsten in den Pool springen, so drückend ist es heute. Fabi ist fasziniert vom schön angelegten Rosengarten und macht (wie (fast) immer wenn sie auf Blumen trifft), ein paaaaar Fotos. :-D Das Gästehaus wird von zwei Männern geführt, gerade deshalb ist wohl alles bis ins kleinste Detail perfekt durchgedacht und alle Zimmer im Haus liebevoll eingerichtet. Unser Zimmer ist riesig und toll dekoriert, in der Lobby wird feinste klassische Musik abgespielt, was hier einfach hinpasst. Die vier herumtollenden, grauen Zwergschnauzer haben es Fabi so angetan, dass sie sich ernsthaft überlegt, später auch einen Hund ihr eigen zu nennen. Jaja, das sehen wir ja dann noch, denkt sich Martin.

 

Los geht's...obwohl wir erst im Verlauf des Nachmittags im Addo Elefant Park eintreffen, müssen wir noch den relativ hohen Eintrittspreis für den ganzen Tag bezahlen. Das finden wir doch ein bisschen frech (hier werden die Touristen noch richtig abgezockt), bezahlen aber und hoffen, dass es sich denn auch lohnt. Ein relativ unmotivierter Ranger gibt uns dann am Gate einen Plan des Parks und erzählt uns, wo die Elefanten zur Zeit zu finden sind. Wir fahren somit gleich zum genannten Wasserloch und siehe da: Es ist wirklich eine ganze Elefantenherde anwesend und weitere Elefanten kommen laufend dazu. Wir haben bis jetzt noch nie so viele Elefanten auf einmal gesehen. So geniessen wir den Augenblick und beobachten die Elefanten, welche sich im Wasser ausruhen und natürlich abkühlen, heute ist es gemäss Temperaturanzeige im Auto tatsächlich 35 Grad heiss.

 

Nach der intensiven Beobachtung der Elefanten machen wir uns auf zum zweiten Wasserloch. Auf der Fahrt dorthin sehen wir auch diverse andere Tiere (Antilopen, Gnus, Büffel, Zebras etc.), doch beim Wasserloch angekommen, treibt sich nur noch ein einsamer Elefantenbulle herum. Wir entscheiden uns daher, zum ersten Wasserloch zurückzukehren und haben nochmals Glück. Ein Grossteil der Herde macht sich zwar soeben auf und verschwindet langsam im Busch, doch einige sind noch immer am Wasser um sich abzukühlen. Und wie aus dem Nichts taucht plötzlich ein Elefantenbaby auf. Alleine und in einem Affenzahn bewegt es sich zum Wasserloch und trompetet dabei wie ein Grosser herum. Es gesellt sich kurz zu den verbleibenden Kollegen und rauscht dann im gleichen Tempo und unüberhörbar davon. Das war etwa ein Auftritt! Wir können uns kaum noch einkriegen vor Lachen, der Kleine hat eine herrliche Show dargeboten. Am Himmel ziehen langsam immer dunklere Wolken auf, so dass wir uns nach ein paar weiteren Klicks mit unserem Föteler zum Ausgang begeben. Eine Glacé muss an diesem schwül-heissen Tag einfach noch sein. Kaum zurück im Auto, hören wir bereits wie's über uns donnert und sehen, wie sich die Wolken zu einer grossen Gewitterwand zusammengebraut haben. Nichts wie los zur Unterkunft, aufgrund der heutigen unerträglichen Temperaturen könnte das Gewitter ganz schön heftig ausfallen. Der Wind peitscht alsbald durch die Strassen und die vielen Schwarzen, die sich zu Fuss nach Hause begeben müssen, schützen sich mit allem was sie auf sich tragen vor dem herumfliegenden Sand. Wir schaffen es noch vor dem Regen zurück, der dann aber gar nicht einsetzt. Wie uns ein Mitarbeiter des Hauses erzählt, passiert das hier noch so oft und die Wolken entladen sich erst weiter westlich so richtig.

 

Wir haben uns noch vor dem Parkbesuch für das heutige Nachtessen im Hopefield eingeschrieben und staunen nicht schlecht, als sich dieses als dinner for two herausstellt. Doch erst recht staunen wir, nachdem wir die Vorspeise vor uns haben - ein wahres Gourmetmenü präsentiert sich da. Auch auf der Zunge widerspiegelt sich das Gesehene, ein Traum eines Gerichtes, gefolgt von einem Hauptgang und einem Dessert, welche dem in Nichts nachstehen. Das Ganze wird begleitet von klassischer Musik, passender und eleganter geht's kaum. Wir kommen uns vor wie in einer romantischen Schnulze und müssen entsprechend etwas schmunzeln. Ganz so kitschig ist's aber nicht, als Rucksackreisende tragen wir zumindest nicht noch die passenden Kleider zu diesem Abend. Wir bitten am Schluss den Koch an unseren Tisch, schliesslich wollen wir ihm gerne persönlich mitteilen, das wir hier das wohl beste Essen seit unserem Start in Südafrika genossen haben. Es ist ein Schwarzer und dieser ist sichtlich über unser Kompliment erfreut. Später erfahren wir von Kobus (Gästehaus-Mitbesitzer), dass sein Partner das Talent von David entdeckt hat, und ihn kurzerhand in die Kunst des Kochens eingeweiht hat. Seit ein paar Monaten ist jetzt David am Herd und zaubert wahre Gedichte auf die Teller. Wir und viele Gäste vor uns sind einfach nur beeindruckt.

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