Im Land der Schreine und Tempel - Japan

Ab dem 8. Mai werden wir mit den Shinkansen das vielseitige Japan für uns entdecken. Wir freuen uns auf viel Kultur, geschichtsträchtige Orte, Naturhighlights, kulinarische Leckerbissen und verrückte Japaner - der wahrscheinlich letzte Reisemonat steht vor der Tür.

Eine unerwünschte Begegnung...

Der Trip geht weiter, wir wollen uns heute Ai-Ais anschauen, ein Ort am südlichen Ende des Fish River Canyons. Der 80 Kilometer lange Wandertrail

durch den Canyon findet hier ein Ende. Dieser ist jedoch nur etwas für gut trainierte Wanderer, verlangt wird ein ärztlicher Attest und der Trail ist nur in den Wintermonaten bis Ende September begehbar. Wagt man sich in den Sommermonaten hinab, wenn Temperaturen von bis zu 55 ° Celsius herrschen, muss man damit rechnen, dass man nicht mehr lebend dort raus kommt. Es sind schon etliche Todesfälle zu beklagen, dies auch, da der nächste Rettungshelikopter weite Strecken für eine Bergungsaktion zurücklegen müsste.

 

In Ai-Ais soll es einen schönen Campground geben inkl. Pool (was uns bei diesen Temperaturen natürlich besonders lockt) und als spezielles Highlight verspricht der Reiseführer eine heisse Quelle mit Bad. Beim Eingangstor wird wieder einmal vor den frechen Pavianen gewarnt. Da sich das Bad als kleiner Reinfall entpuppt und auch sonst nicht viel hier los ist, fahren wir schon bald wieder weiter. Es tauchen immer wieder Tiere auf und so sehen wir auch zum ersten Mal Bergzebras. Wir lesen von einem weiteren Campground, schauen uns aber dann zuerst eine Lodge an, welche in der Nähe des Canyons liegt. Beim Austernessen in Lüderitz erfuhren wir von zwei Reisenden, dass sich ein Abstecher zu dieser Lodge lohnen würde. Und wir staunen nicht schlecht - die Lodge mit ihren in die Felsen gebauten Häuschen gefällt uns auf Anhieb. Johanna zeigt uns die Beliebtesten und erzählt, dass wir Glück haben, seit dieser Woche sind nur noch wenige Gäste anwesend. Soll heissen, wir können praktisch frei wählen, welches Häuschen wir möchten. Wir haben uns sofort in diese wunderschöne Anlage verguckt und entscheiden uns daher, für morgen Samstag die Honeymoon-Suite zu buchen. ;-)

 

Für heute geht‘s aber erst mal weiter, wir steuern das Canyon Roadhouse an. Hier wurden über Jahre Nummernschilder aus aller Welt gesammelt, überall stehen alte Trucks herum und an der „Tankstelle“ bzw. Bar gibt es kühle Getränke. Bei dieser Affenhitze muss eine Abkühlung her! Einige Zeit später (draussen ist es noch immer brütend heiss) geht‘s dann noch unter die erfrischende Dusche und die Welt scheint in Ordnung. Scheint - denn während wir so um unseren Wagen stehen und diverses miteinander besprechen, hat sich ein Dritter zu uns gesellt. Nein, diesmal ist es kein Pavian, das wäre geradezu angenehm...zwischen unseren Füssen läuft ein riesiger Skorpion hindurch! Fabi hat ihn gerade noch im Augenwinkel erspäht, kreischt und springt über das Tier, was wiederum Fischi dermassen erschreckt, welcher den Skorpion in dem Moment auch entdeckt und wohl den grössten Rückwärts“gump“ seines Lebens zum Besten gibt. Unsere Herzen schlagen wie wild, mit Skorpionen ist nicht zu spassen! Wir schauen dem Viech zu, wie es unseren sandigen Campground langsam verlässt, Fischi macht mit zittrigen Händen noch ein Foto und schon kommt ein Ranger um die Ecke. Dieser will wissen, was wir da gesehen haben. Als wir ihm zeigen wollen, welche Bekanntschaft wir gerade machen mussten, ist von dem Tierchen nichts mehr zu sehen. Der Ranger wendet einen Stein nach dem anderen, kann ihn aber auch nicht mehr finden. Der Schock sitzt tief, hatten wir doch das Tier überhaupt nicht kommen sehen und stand Fabi nur mit Flip Flops ausgerüstet vor dem Wagen. Das „Was wäre wenn...“-Gedankenspiel beginnt und begleitet uns auch beim darauffolgenden Nachtessen im Roadhouse - unser Appetit war auch schon grösser. In den dort aufliegenden Büchern über Tiere im südlichen Afrika können wir wenig später entnehmen, dass der Überraschungsgast von vorhin einer der ganz üblen Sorte gewesen sein muss. Von „einer der giftigsten überhaupt“ bis zu „ein Stich kann auch für den Menschen tödlich enden“ wird er beschrieben. Wir nehmen nur ungern den Weg zu unserem Wagen unter die Füsse und verkriechen uns ratz fatz in unser Dachzelt. Tags darauf zeigen wir das Bild einem Ranger beim Canyon. Dieser schaut uns mit ernster Miene an und bestätigt unsere erworbenen Kenntnisse - das hätte auch ins Auge gehen können.

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